City Nord

Im Rahmen der Überarbeitung der prämierten Wettbewerbsergebnisse stehen die Entwürfe der beiden ersten Preise (ap plan mory osterwalder vielmo sowie Trojan, Trojan und Partner) weiter im Rampenlicht.
Im nächsten Schritt soll es darum gehen, gemäß Vorschlag der Jury, die beiden erstprämierten Büros durch den Gemeinderat mit der Erstellung einer Rahmenkonzeption für City Nord zu beauftragen. Dabei soll das Planungsgebiet aufgeteilt werden in den Bereich südlich (ap plan) und nördlich (Trojan & Trojan) der Bahnlinie.

forumReutlingen hat die Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse besucht, an Führungen der Stadtverwaltung teilgenommen und wie beim letzten Male eine Stellungnahme abgegeben.

Andere engagierte Gruppierungen innerhalb der Bürgerschaft taten dies ebenfalls. forumReutlingen steht mit diesen im Dialog, denn wir finden es wichtig, dass sich das, was wir Urbane Kompetenz nennen, vernetzt und austauscht über das, was uns jeweils bewegt – damit wir voneinander lernen, uns über Ziele und Erfahrungen verständigen und, wenn es im Dienst der Sache steht, auch gemeinsam handeln.

Urbane Kompetenz ist für uns das große Kapital einer Stadt: All jene Menschen, die aus unterschiedlichsten Erfahrungshintergründen jeweils ganz spezifische Erkenntnisse über die Stärken und Schwächen, das Potenzial und die Grenzen von Stadt-Leben haben. Weil sie hier wohnen und arbeiten und sich täglich darin bewegen. Weil sie die Details kennen. Die Abläufe. Das, wo es hakt. Und wo Luft nach oben ist.

Jede Stadt hat diese Experten für Wohnen, Kultur, Umwelt, Architektur, Soziales, Bildung und Verkehr. Nicht alle sitzen an Positionen, wo sie die zukünftigen Geschicke der Stadt unmittelbar lenken. Aber es gibt sie dennoch. Und sie sind gar nicht so versteckt. Wir suchen den Kontakt und den Austausch mit ihnen.

Und aus diesem Grund geben wir hier nicht nur einen Überblick über unsere Stellungnahmen zu den Wettbewerbsergebnissen zu City Nord, sondern hängen auch noch Stellungnahmen an, die von anderer Gruppierungen an, die uns weitergeleitet wurden. In diesem Fall sind die Autoren franzK und Attac RT.

Wir bieten diesen Positionen – im Sinne eines Forums – der Vollständigkeit und zur Orientierung der interessierten Öffentlichkeit halber hier eine neutrale Plattform.



Kurzübersicht Stellungnahme forumReutlingen:

1) Inhaltliche Grundfragen
zu den Entwicklungslinien Reutlingens in City Nord müssen (durch den Gemeinderat) geklärt werden, um die (noch) inhaltsleeren Volumen (Kubaturen und Nutzungsflächen) mit Leben zu füllen und damit eine konkretere Grundlage zu einem nächsten, vertiefenden Planungsschritt einzuleiten.

2) Echazterrassen vs. Burkhard & Weber Straße
Wir begrüßen die Absicht, durch die Echazterrassen einen neuen Ort mit Aufenthaltsqualität entstehen zu lassen, sehen allerdings einen fundamentalen Widerspruch darin, an dieser ohnehin durch die Gutenbergstraße verkehrsbelasteten, schwierigen Stelle noch zusätzlich eine Entlastungsstraße (Verlängerung der Burkhard und Weber Straße) zur Karlstraße neu zu schaffen und praktisch direkt an dieser Stelle vorbei führen zu wollen. Dadurch wird unserem Eindruck zufolge die eigentliche Intention, die Schaffung eines neuen urbanen Erholungsraumes, ad absurdum geführt.

3) Die Wohnquartiere und das Zollquartier müssen mehr bzw. ein Profil bekommen.
Keine Worthülsen, sondern konkrete Vorgaben: z.B. Nullenergie/Plusenergie, Pilotprojekte bzgl. Nachbarschaftsmodellen, Wohnformen, Technologien usw. gezielt fördern und bewusst innovative Lösungen in die Stadt holen.

4) Buntes dynamisches Kulturquartier und Mediencluster für Kreative aller Sparten zwischen Post und franzK
Es braucht adäquate Rahmenbedingungen, damit entlang der Echaz tatsächlich eine verbindende Achse zu einem neuen kulturellen Kompetenzzentrum entsteht. Hier gilt es, positive Wechselbeziehungen zwischen der zukünftigen Stadthalle, der Stiftung für konkrete Kunst, dem Kunstverein, dem Industriemuseum und franzK zu stärken. Letzteres wirkt bislang profilgebend für die zukünftige City Nord und impulsgebend für die entstehende Stadthalle. Auch zur Stärkung der Stadthalle ist daher jede mögliche Schwächung des erfolgreich
funktionierenden franzK zu vermeiden. Insbesondere wie durch die angedachte durchschneidende Burkhard-Weber-Straße. Wir sind überzeugt davon: die Stadt gewinnt langfristig, wenn sie an dieser Stelle den Ort im Sinne des bereits vorhandenen entwickelt, und nicht den (Durchgangs)Verkehr.

5) Verkehr
Grundsätzlich:
Eine Erschließungsplanung und Entscheidungen über Straßenführungen in City Nord ergeben unseren Fachleuten zufolge keinen Sinn, bevor nicht über den Verkehrsentwicklungsplan beraten und entschieden wurde – wir halten es in diesem Zusammenhang auch für bedenklich, vorzeitige verkehrliche Fakten zu schaffen, deren Ursprung nicht notwendiger Weise die Betrachtung der gesamtverkehrlichen Entwicklung von Reutlingen zur Grundlage hatte.
Burkhard-Weber-Straße
Wir stellen aufgrund der bislang prognostizierten Zahlen die Notwendigkeit einer neuen Straße grundsätzlich in Frage. Konsequenterweise sollte Durchgangsverkehr aus der Innenstadt gehalten werden, indem man ihn auch tatsächlich um die (Innen-)Stadt herum führt (z.B. auf der B 28 OU (Richtung Tübingen) oder Achalmtunnel (Pfullingen/Alb/Bodensee) und nicht auf anderen Wegen mitten durch. Es liegt im Interesse unserer Stadt, ein zusammenhängendes Kulturquartier nicht zu durchschneiden und eine noch stärkere Isolierung der Einrichtungen in und um das Bürgerspital zu vermeiden.

Verkehr & Tübinger Vorstadt
Hinter City Nord geht es weiter. Auch die Planung muss da weiterdenken. Keine Schnellschüsse mit Verdrängungseffekten, sondern ganzheitliche Planung!

City Nord & Regionalstadtbahn
Es müssen in einem weiteren Planungsschritt Möglichkeiten für eine Stadtbahnanbindung in den Nordraum entwickelt werden.


lesen die Konkretisierung der einzelnen Positionen des forum Reutlingen hier weiter......


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Stellungnahme des FranzK vom 31.01.2012

Stellungnahme des FranzK vom 31.01.2012

"Nach der lebhaften und fruchtbaren Diskussion bei der Präsentation der Siegerentwürfe für Interessierte aus dem Bereich der Kultur fassen wir – wie damals verabredet – die Diskussion, unsere Anmerkungen und unsere Anregungen zu den Siegerentwürfen schriftlich zusammen:

1. Grundsätzliche Gedanken:
Im besonderen Fokus der Teilnehmer stand die Gestaltung von Freiflächen, Fußgängerzone und Fußwegebeziehungen im Dreieck Wilhelmstraße, Unter den Linden, franz.K, Echazufer und Stadthalle. Auch die Erschließung zusätzlicher Möglichkeiten für Künstler und Kunstgewerbetreibende in diesem Areal war Thema. Der für diesen Teil favorisierte Entwurf von Trojan/Trojan und die von ihm vorgeschlagene Gestaltung der Burkhard-und-Weber-Straße nahm in der Diskussion entsprechend breiten Raum ein.

Die Frage, welche Verkehrsmengen der City-Nord-Planung zu Grunde liegen und wie diese mit dem Verkehrsentwicklungsplan korrespondieren, konnte in der Kürze der Zeit bei der Präsentation nicht direkt beantwortet werden. Die überschlagsmäßig genannten Zahlen von heute 40.000 Fahrzeugen auf der Karlstraße und jeweils ca. 15000 Fahrzeugen täglich auf der zukünftigen Karlstraße und auf der Burkhardt-und-Weber-Straße konnten in ihren Bezügen noch nicht dargestellt und konkretisiert werden.

Auf positives Echo bei den Teilnehmern der Präsentation stieß die von Ihnen, Frau Hotz erläuterte Idee der Planer, die Fußgängerzone über die Bahnunterführung hinaus (Unter den Linden) zu verlängern. Dem stand allerdings gegenüber, dass diese verlängerte Fußgängerzone gleich nach der Unterführung durch die neue Burkhardt-und-Weber-Trasse unterbrochen wird, was im Teilnehmerkreis auf Ablehnung stieß.

Die naheliegende Chance einer räumlichen Verbindung der „Fußgängerzone“ mit der „Kulturzone entlang der Echaz“ mit Fußwegeverbindungen zwischen franz.K, Shedhallen (Industriemuseum, Kunstverein und Stiftung Konkrete Kunst) und Stadthalle wurde als wünschenswert, aber nicht zu Ende geführt festgehalten..

Die alternative Straßenführung im AP-Plan-Entwurf oder im Hähnig/Gemmeke-Entwurf, die die Burkhardt-und-Weber-Straße für den Durchgangsverkehr weiter nördlich führen, wurde als mögliche Lösung dieses Problems diskutiert. Wir begrüßen Ihre Absicht, diesen Ansatz weiter zu verfolgen und als Prüfungsauftrag an die Planungsbüros weiterzugeben.

Auch im Hinblick auf den jeweiligen Ziel- und Quellverkehr in der heutigen Karlstraße wurden Zweifel daran geäußert, dass die geplante Trassenführung der Burkhardt-und-Weber-Straße die optimale Variante zur Entlastung der Karlstraße ist.


2. Zur Planung von Trojan und Trojan rund um franz.K:
Als attraktiv betrachten wir die Idee der Echazterassen samt Fußweg hinter der Wandel-Galerie. Diesem Attraktivitätszugewinn steht allerdings auch an dieser Stelle gegenüber, dass die neue Hauptverkehrsstraße nicht nur die Fußgängerzone unterbricht, sondern auch das franz.K von der Kulturmeile einschließlich Echazterassen abschneidet.
Kurz diskutiert wurde in diesem Zusammenhang die Frage, ob es nicht möglich wäre, die Burkhardt-und-Weber-Straße neben der Bahnlinie in die Tübinger Straße statt in die Gminderstraße münden zu lassen. Wir begrüßen Ihre Zusicherung, auch diese Variante nochmals prüfen zu lassen.

Aus betrieblicher Sicht des franz.K müssen bei dem Trojan/Trojan-Plan vor allem der viel zu geringe Abstand der verlängerten Burkhardt-und-Weber-Trasse zum Gebäude betrachtet werden.

Im einzelnen:
Andienung:
Der im Trojan/Trojan-Plan ausgezeichnete Platz für "Andienung" ist für die Belange eines Kulturbetriebes mit Bühnentechnik-LKWs, Künstlerbussen und Nightlinern um ein Vielfaches zu gering bemessen. Der Bühnenzugang befindet sich exakt an der engsten Stelle, gerade dort, wo mindestens 3-4 (Abbiege-)Spuren im Kreuzungsbereich geplant sind.
Fahrzeuge von Künstlern und Technikern (seien es LKW, Busse oder Nightliner) müssen in diesem Bereich abgestellt werden können, es gibt auf dem ganzen Gelände keine andere Alternative dazu – nach dem vorliegende Entwurf ist dies nicht vorgesehen und nicht möglich. Schon heute ungelöste und seit der Fertigstellung von franz.K nur verschobene Probleme der fachgerechten Lagerung und Entsorgung von Gastronomie- und sonstigem Müll würden noch weiter verschärft werden.

Fluchtwege:
Nach der bestehenden Trojan/Trojan-Planung führen die Fluchtwege nach wenigen Metern direkt auf die verlängerte Burkhardt-und-Weber-Straße.
Da der Druck einer flüchtenden Menge bei diesen geringen Abständen nirgendwo aufgehalten bzw. abgelenkt wird, würden im Panikfall Menschen direkt auf eine stark befahrene Hauptverkehrsstraße flüchten/gedrückt werden.
Da dies für die Hälfte der Fluchtwegkapazitäten gelten würde, würde die derzeitige Trassenführung aller Voraussicht nach zum Erlöschen der Betriebsgenehmigung führen.

Lärmemissionen:
Zu den bereits heute durch die geschlossenen Wände zur Gutenbergstraße hin deutlich hörbaren Straßengeräuschen (schwere LKWs, Busse) kommt die Lärmemission von der mit Türen versehenen Seite der verlängerten Burkhardt-und-Weber-Straße mit 15.000 Fahrzeugen an einer Ampel (Abbrems- und höhere Anfahremissionen) hinzu. Ein Veranstaltungsbetrieb mit Theater, Kabarett, Lesungen und Konzerten mit leiseren Tönen droht dadurch grundsätzlich in Frage gestellt zu werden.
Der im Trojan/Trojan-Plan eingezeichnete "franz.K-Garten“, der von der Gastronomie Nepomuk als Biergarten bzw. Gartencafe betrieben wird, wird fraglos noch weiter durch die zusätzlichen Lärm- und Abgasemissionen beeinträchtigt, wenn die Verkehrsbelastung steigt und die Autos sehr nahe an den bewirteten Flächen vorbeigeführt werden.

3. Zum weiteren Vorgehen:
Wir begrüßen die von Ihnen geäußerte Absicht, eine alternative Straßenführung nördlich von franz.K durch die Planungsbüros prüfen zu lassen, mit der eine Kulturmeile von der Stadthalle bis franz.K vollständig umgesetzt und einschneidende Probleme im unmittelbaren Nahbereich des franz.K, wie sie der derzeitige Entwurf verursachen würde, vermieden werden könnten.
franz.K steht der Stadt Reutlingen, dem Gemeinderat und den Planungsbüros gerne für weitere Gespräche zur Verfügung. Wir schlagen einen Lokaltermin mit den Planungsbüros vor, um die spezifische Situation vor Ort zu zeigen und über die zwingenden Erfordernisse eines Kulturbetriebs zu informieren.

Mit freundlichen Grüßen
Andreas Roth
Geschäftsführer des Kulturzentrums franz.K "


die Stellungnahme von FranzK erhalten Sie hier zum Herunterladen......



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Stellungnahme des Theater Tonne:

Aus Sicht des Theaters Reutlingen Die Tonne können wir uns den Anregungen des franz.K nur anschließen und aus unserer Sicht bekräftigen, daß folgende Gesichtspunkte unbedingt zu beachten sind. Die Reihenfolge stellt keine Wertigkeit dar:


Überzeugend am Entwurf von trojan & trojan ist die Anbindung an den entlang der Echaz geplanten Grüngürtel, der eine Verbindung zur Stadthalle schaffen und die Vernetzung der Kultureinrichtungen stärken wird. Das sollte die Intention der Stadt und ihrer Akteure im kulturellen Leben spiegeln.
Wichtig ist die fußläufige Anbindung des franz.K an die Innenstadt, welche in o.g. Entwurf nicht verwirklicht ist. Im Gegenteil: die B&W-Straße würde – egal wie viel Verkehr sie hier zu „verkraften“ haben wird, eine wirksame Barriere darstellen, die das soziokulturelle Zentrum von der Innenstadt isoliert.
Aus Sicht eines Theaterbetreibers wissen wir, wie wichtig ungehinderte An- und Abfahrtsmöglichkeiten für alle Künstler sind. Zumal im permanenten Gastspielbetrieb des franz.K oft ortsunkundige Fahrer große Fahrzeuge (LKWs & Busse) zielgenau an den Bühneneingang chauffieren müssen. Für ankommende Künstler ist oft der erste Eindruck der wichigste, der über den Erfolg des Gastspiels mit entscheidet. Unzureichende Park- und Ausstiegsmöglichkeiten sorgen für unnötige Frustrationen. Hier darf durch unvereinbare Funktionen (Anlieferzone vs. Durchgangsverkehr auf der Straße) keine Entscheidung zuungunsten der Belange des franz.K getroffen werden.
Ebenso wichtig sind Fluchtwege für das Publikum. Sollte der Fluchtweg unmittelbar auf eine stark befahrene Straße münden, müßte sich dies auf die Betriebsgenehmigung unmittelbar schnell und schmerzhaft auswirken.
Insgesamt ist der Entwurf von trojan & trojan für das franz.K in der bestehenden und vorgestellten Form untragbar und inakzeptabel. Die notwendige Erschließung des Quartiers jenseits der Bahnlinie muß sich anders bewerkstelligen lassen – andere Entwürfe (Hähnig, Gemmeke, Stahl – 3. Rang) zeigen sinnvolle Alternativen der Verkehrsführung.
Die Schaffung eines weiteren Verkehrsknotens an der Kreuzung B&W-Straße/Gutenbergstraße wird die Probleme zu den Hauptverkehrszeiten vergrößern, nicht verringern. Hauptleidtragender wäre das franz.K.

Enrico Urbanek & Matthias Schmied
Intendant & Verwaltungsleiter
Theater Reutlingen Die Tonne


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Netzwerk-Kultur-Reutlingen e.V

Im Sinne eines Kultur-Stadteingangs regt der Verein Netzwerkultur an, an den Entwurf von Trojan & Trojan für den nördlichen Teil des Gebiets anzuknüpfen, der in sehr überzeugender Weise eine Weiterführung der Wilhelmstraße und eine attraktive Ausformulierung der Echaz als „Kulturweg“ zwischen Stadthalle und franz.K vorsieht.

Es entsteht ein Zugewinn an innerstädtischem Raum in einem vielfältig nutzbaren Dreieck.

Dieser Raum verfügt über hohes Potenzial und bietet sich für die Ansiedelung weiterer kulturkompatibler Nutzungen an. Beispielsweise wären in der ehemaligen Paketpost Ateliers oder Räume für die Kreativwirtschaft oder Medienfirmen denkbar, der Bereich davor in Verbindung mit den Echaz“kultur“terrassen könnte als Gelände für Open-Air-Veranstaltungen und gewerblichen Events genutzt werden.

Weitere Barrieren durch Straßen (Durchbindung der Burkhardt-Weber-Straße) sollten nach Möglichkeit vermieden werden, denn durch Bundesstraße und Bahn sind bereits sehr zerschneidende Wirkungen auf das Gebiet nördlich der Bahnlinie vorhanden.


Edith Koschwitz, Netzwerk-Kultur-Reutlingen e.V.



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Stellungnahme von Attac Rt zum überarbeiteten Idee

Attac ist ein globalisierungskritisches Netzwerk und verfolgt die Auswirkung einer neoliberalen Wirtschaftspolitik (z.B. Finanzmärkte) global und vor Ort.

Attac-Reutlingen begleitet den Ideenwettbewerb und legt besonderes Gewicht auf folgende Aspekte:


Wie werden die Bürger beteiligt?
Wer mischt mit? Z. B. ECE, andere Handelsketten,Telekom, hiesige Immoblien-und Bauwirtschaft, Kulturschaffende, Kernstadteinzelhandel, Post(Deutsche)-Bank,
Wie arbeiten der Gemeinderat und die Verwaltung? Entweder sollte nur noch öffentlich zu dem Thema beraten werden oder aber die Bürger sollten zeitnah über die Presse informiert werden und so auch in die Entwicklung eines Konzeptes einbezogen werden und nicht erst bei der Beurteilung eines fertigen Plans. Es ist auffällig, dass immer mehr Planung an Privat vergeben wird und damit der Gemeinderat nur noch zum Durchwinken gebraucht wird.
Wie bindend sind die Wettbewerbs-Ergebnisse?
Welche Ziele sollen überhaupt verwirklicht werden? Werden auch die Interessen anderer Stadtteile berücksichtigt und nicht nur die Innenstadt und die Oststadt? Auch die Bezirksgemeinderäte sollten in die Ausarbeitung des Konzeptes einbezogen sein.
Folgende Ziele wurden von OB Frau Bosch benannt: - Karlstraße entlasten und zu einem Stadtboulevard umgestalten. -Einbindung einer künftigen Regional-Stadtbahn. -Überwindung der Barriere DB-Trasse, d. h. Verbindung von Nordstadt, künftiger City Nord und Kernstadt.
Fehlende Ziele: -Bei der Mehrfachbeauftragung ist völlig unberücksichtigt die Entlastung des gesamten Bereichs Eberhardstr., Gutenbergstr., Konrad-Adenauerstr. -(Wandel- und AOK-Knoten). -Die Möglichkeit, die Regionalstadtbahn in Richtung Nordraum weiterführen zu können, muss in die Planung aufgenommen werden.
Wie steht es um die Reduzierung der Autoverkehrs – z.B. Stadtbahn?
Wie ist die AWO Unter den Linden betroffen?
Wie ist Franz.K betroffen?

Unsere Meinung:Verkehrsplan vor Quartierplatz


Unsere Einzeleinwände:

Die Fortschreibung des Verkehrsentwicklungplan steht aus
Das Ergebnis der „sogenannte Wirkungsanalyse“ zum offensichtlich geringeren Einfluss des Achalmtunnels auf die Verkehrsströme steht aus.
Siehe Anlage zu Verkehrsentwicklungsplan (VEP) Reutlingen Stand 23.3.11, Szenario 1. Darin heißt es, Fragen eines Ausbaus der Dietwegtrasse und der Burkhardt u. Weberstr. soll zu einem früheren Zeitpunkt politisch beschlossen werden. Dies widerspricht dem Sinn eines Ideenwettbewerbs und greift dem Bürgerwillen vor.
Eine weitere Vorabentscheidung wäre der Antrag der FWV, jetzt bereits einen Bebauungsplan für einen Teilbereich des Wettbewerbsraums zu beschließen. Dieses Ansinnen muss abgelehnt werden.
Das größte Hinderniss die Nordstadt und City-Nord mit der Kernstadt zu verbinden ist die Bahntrasse. Diese hat in Nordrichtung 3 KFZ-taugliche Querungen, in Südrichtung nur 2. Für Fußgänger kommt noch die Unterführung im Bahnhof dazu, die für Fahrradfahrer jedoch untauglich ist.
Die Trennung zusätzlich durch eine zukünftig stärker befahrene Burkhardt-u.-Weberstr. noch zu verstärken ist nicht einsichtig. Die nötigen Überführungen für Fußgänger und Radfahrer würden sich auf das Doppelte verlängern. Stege müssen Rampen haben.
Eine Durchstoßung der Burkhardt-u. Weberstraße Richtung Gutenbergstr. setzt den Abriss des Telekom-Hauptverteilers Unter den Linden 19 voraus.
Ein Problem ist der Durchgangsverkehr aus den Nordraumgemeinden/B464/B27 und Tübingen ins Echaztal. Diese Verkehrsströme wälzen sich durch die Lederstr. und die Straße Am Echazufer. Auch wenn der Achalmtunnel fertigestellt ist. Wir sehen keine Entlastungsmöglichkeit und erwarten deshalb vordringlich von den Stadtplanern ein gute Lösung für die Lederstr.
Die Entlastung der City Nord und der Nordstadt (Wagner-Buckel) vom LKW-Verkehr ist dringend geboten im Sinne der Wohnqualität. Der Verkehr auf der Gutenbergstr. ist heute schon eine Katastrophe.
Die Regionalstadtbahn wird in der Mehrfachbeauftragung nur im Kommentar zu Rang 3 von Hähnig/Gemmeke mit wenigen Worten erwähnt. Schon wegen der Regional-stadtbahn muss die Karlstr. beruhigt werden.
Ein positiver Gesichtspunkt ist ein Grünzug an der Echaz entlang, der auch der Kulturmeile zwischen künftiger Stadthalle und dem Franz.K folgt.
Ein Durchstich der Burkharrdt-u.-Weberstr. beim Franz.K unterbricht diesen Grünzug wesentlich. Einer Echazterasse in diesem Bereich wäre grundsätzlich zuzustimmen. Mit der heutigen Verkehrsführung wäre die Sicht allerdings auf einen 4-spurigen Verkehrsstrom gerichtet.
Die Einschränkungen des Franz.K an seiner Süd-Seite läßt sich mit den bestehenden Vorschriften für Notausgänge nicht vereinbaren. Die Zufahrt zur Ver-und Entsorgung des puplikumswirksamsten Kulturschwerpunkts in Reutlingen würde massiv eingeschränkt. Wir sind entschieden gegen die Zurechtstutzung dieser öffentlichen Einrichtung.
Wie wird die Erreichbarkeit der AWO Unter den Linden in den Verkehrsplänen berücksichtigt?. Eine neue Straße an der Friedhofsmauer entlang würde den unzureichenden Zustand nochmals verstärken. Wir lehnen diesen Ausbau ab.

Nochmals unsere Forderung:

Keine Entscheidung im Gemeinderat zu diesem Ideenwettbewerb. Die Randbedingungen sind mehr als unausgegoren

Rainer Simon und Jürgen Heller,

die Stellungnahme von attac zum Herunterladen finden Sie hier.....


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